Melassefrei heißt nicht zuckerfrei – Achtung, Futterfalle!
„Melassefrei“ klingt gesund – doch oft steckt trotzdem Zucker im Pferdefutter.
Besonders bei Husten oder Atemwegserkrankungen ist es wichtig, auf die tatsächliche Zuckerbelastung zu achten. Hier erfährst du, worauf du achten solltest.
❗ Was bedeutet „melassefrei“ wirklich?
Melasse ist ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung – sie wird gerne im Futter verwendet, um Geschmack und Energie zu liefern. Viele Futtermittel werben deshalb mit dem Hinweis „melassefrei“ – das klingt gut, bedeutet aber nicht automatisch, dass kein Zucker enthalten ist.
Andere Zuckerquellen werden oft trotzdem eingesetzt.
🧾 Diese Zutaten liefern ebenfalls Zucker
- Apfeltrester – Fruchtzucker aus Pressrückständen
- Honig – reiner Zucker, oft in Leckerlis enthalten
- Glukose / Fruktose – einfache Zucker, häufig als Geschmacksträger
- Maltodextrin – schnell resorbierbarer Mehrfachzucker
- Siruparten – wie Zuckerrübensirup, Reis- oder Gerstensirup
Diese Stoffe tauchen nicht immer unter dem Begriff „Zucker“ in der Deklaration auf – sie gelten oft als „natürliche Zusatzstoffe“.
🔍 Warum ist das problematisch bei Atemwegspferden?
Zucker kann bei Pferden mit chronischem Husten oder Asthma folgende Effekte haben:
- er fördert die Schleimproduktion
- er kann Entzündungsprozesse im Körper begünstigen
- er beeinflusst das Immunsystem negativ über den Darm
Gerade bei Futterumstellungen sollte deshalb nicht nur auf „melassefrei“, sondern auf die gesamte Zusammensetzung geachtet werden.
✅ So entlarvst du die Zuckerfallen
- Lies die Zutatenliste – nicht nur die Analysewerte
- Vorsicht bei stark duftenden oder süß schmeckenden Futtern
- Vermeide Mischungen mit Sirup, Dextrin oder Fruchtzutaten
- Bei Unsicherheit: Kontaktiere den Hersteller oder fordere ein Laborblatt an
Ein ehrliches Produkt listet auch die potenziellen Zuckerquellen transparent auf.
💡 Fazit
Melassefrei bedeutet nicht zuckerfrei – lass dich nicht von Werbeversprechen täuschen. Wenn du ein Pferd mit Atemwegserkrankung hast, lohnt sich der genauere Blick – für bessere Futterqualität und weniger Schleimprobleme.
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